Am letzten Tag der diesjährigen Sommer-Transferperiode hat sich Marko Arnautovic nun doch noch vom SV Werder Bremen verabschiedet und wagt einen Neuanfang in der englischen Premier League bei Stoke City. Also einem Verein, der sicher nicht zur Spitzenklasse des englischen oder gar des europäischen Fußballs gehört, sich von den 2,35 Millionen Euro Ablöse, die in den neuen Offensivmann investiert wurden, eine Verstärkung verspricht.
Somit scheint Arnautovic doch noch eingesehen zu haben, dass sein Warten auf eine Offerte eines internationalen Top-Klubs wie Manchester United vergebens gewesen wäre, nachdem er vor kurzem noch eine Anfrage von West Ham United mit der Begründung, dass der Klub nicht seinen Vorstellungen entspreche, abgelehnt hat. Nun also Stoke City, wo Arnautovic unter dem ehemaligen Weltklasse-Stürmer Mark Hughes die Gelegenheit erhält, sein unbestritten vorhandenes Potential in neuem Umfeld abzurufen, wobei abzuwarten bleibt, ob die doch recht physische Spielweise der Potters zu dem eher technisch veranlagten Österreicher passt.
In Bremen weint man Arnautovic indes keine Tränen nach. Zum einen war der 24-Jährige spätestens seit seiner nächtlichen Eskapade kurz vor einem wichtigen Spiel im Abstiegskampf und der anschließenden Suspendierung durch den Verein bei seinen Mannschaftskollegen unten durch, und zum anderen konnte der 2010 von Twente Enschede gekommene Angreifer nur höchstselten zeigen, welche Qualitäten in ihm stecken. In Erinnerung bleiben wird ein Gala-Auftritt beim 4:1-Kantersieg bei der TSG 1899 Hoffenheim, zu dem Arnautovic gleich drei Treffer beisteuerte. Insgesamt liest sich die Bilanz des gebürtigen Wieners, für den Werder einst immerhin 6,2 Millionen Euro Ablöse auf den Tisch legte, aber bescheiden. In 72 Bundesliga-Spielen erzielte Arnautovic 14 Treffer und leistete zu elf weiteren Bremer Toren die Vorarbeit. Darüber hinaus flog der 27-fache Nationalspieler Österreichs je einmal mit Rot und Gelb-Rot vom Platz. In seinem ersten Jahr in Bremen gelangen Arnautovic zudem zwei Tore in fünf Partien der Champions League , während er im DFB-Pokal bei ebenfalls fünf Auftritten torlos blieb und mit Werder dreimal in der ersten Runde bei einem Drittligisten scheiterte.
In England wird sich Arnautovic nun beträchtlich steigern müssen, will er nicht eines Tages als ewiges Talent, das viel zu wenig aus seinen Möglichkeiten gemacht hat, gelten. Auf der Insel wird der Angreifer zudem auch außerhalb des Platzes jeden seiner Schritte genau abwägen müssen, gilt die dortige Yellow Press doch noch als weitaus penetranter als die deutschen Boulevard-Medien.
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