Die mangelnde Leistungsdichte und vermehrt finanzielle Probleme vor allem bei Vereinen der zweiten Liga haben in den letzten Monaten die Rufe nach einer Reform des österreichischen Spitzenfußballs immer lauter werden lassen. Nun hat die in ihrer jüngsten Hauptversammlung darauf reagiert und grundlegende Veränderungen, die zur Saison 2018/19 greifen, beschlossen.
Nachdem Anfang Mai noch drei verschiedene Varianten der zukünftigen Aufteilung der ersten Ligen Österreichs in der Verlosung waren, hat sich Bundesliga laut ihrem Präsidenten Hans Rinner fast einstimmig für das von Anfang an favorisierte Modell mit künftig zwölf Mannschaften in der ersten und 16 Teams in der zweiten Liga entschieden. Aus der Bundesliga gab es lediglich eine Gegenstimme und aus dem Unterhaus votierten auch nur zwei Vereine gegen die Reform. Neben dem SV Mattersburg sollen der SV Kapfenberg und Austria Lustenau nicht zu den Befürwortern des neuen Modells gehören, das wir nachfolgend im Detail vorstellen.
Die österreichische Bundesliga ab der Saison 2018/19
Zwölf anstatt der bisherigen zehn Mannschaften gehen ab der Saison 2018/19 in der ersten Liga an den Start. Dann treffen alle Teams anders als bisher nicht mehr viermal, sondern zunächst an 22 Spieltagen nur noch zweimal aufeinander. Nach der Hinrunde mit jeweils zwei Duellen werden Play-offs ausgetragen, wobei eine Unterteilung in Meister- und Abstiegsrunde erfolgt.
Die Mannschaften, die nach 22 Spieltagen auf den ersten sechs Plätzen stehen, spielen die Meisterschaft und die Europacup-Startplätze unter sich aus, während die Teams auf den Rängen sieben bis zwölf um den Klassenerhalt kämpfen. Weiterhin steigt nur eine Mannschaft, der Tabellenletzte der Abstiegsrunde, ab.
In der Meisterschafts- und in der Abstiegsrunde treffen alle Vereine an insgesamt zehn Spieltagen jeweils zweimal aufeinander. Insgesamt sind es damit 32 Spieltage und somit vier weniger als bisher.
Offen ist derzeit noch, wie nach der Hinrunde mit den Punkten verfahren wird. Denkbar ist, dass vor dem Start der Play-offs die an den ersten 22 Spieltagen erzielte Punktausbeute halbiert wird, um die Abstände zwischen den Vereinen zu verringern und für mehr Spannung zu sorgen.
Die zweite Liga ab der Saison 2018/19
Auch nach der Reform befindet sich die zweite Liga unter dem Dach der Bundesliga, obwohl unter den künftig 16 statt zehn Teams auch Amateur-Vereine zugelassen sind und es sich nur noch um eine Halbprofi-Liga handelt, in der überdies auch bis zu drei zweite Mannschaften von Bundesliga-Vereinen spielen dürfen.
Die 16 Vereine tragen eine normale Meisterschaftsrunde mit Hin- und Rückspielen aus. Nach den 30 Spieltagen steigt der Meister in die Bundesliga auf und die drei letzten Teams müssen in die weiterhin drei Regionalligen, aus denen die drei Meister im Gegenzug aufsteigen.
Am Ende der Saison 2017/18 steigen im Zuge der Erweiterung die beiden Erstplatzierten direkt in die Bundesliga auf. Und der Tabellendritte der zweiten Liga spielt in Relegations-Duellen mit dem Schlusslicht der Bundesliga den letzten freien Platz im Oberhaus aus.