Sieben Spieltage sind absolviert in der österreichischen Bundesliga, nach denen alles auf einen Dreikampf um den Titel zwischen Top-Favorit Red Bull Salzburg und den beiden Hauptstadtklubs Austria und Rapid Wien hindeutet. Am besten gestartete ist dabei die Wiener Austria, die sich zwar am zweiten Spieltag eine 0:1-Heimpleite gegen Sturm Graz leistete, alle anderen sechs Partien aber ausnahmslos zu Null gewann. Besonders hervorzuheben war dabei natürlich das klare 3:0 im Derby bei Rapid.
Rapid hat bei den eigenen Fans für diese Niederlage schnell Wiedergutmachung geleistet und das folgende Auswärtsspiel in Salzburg nach einer über 90 Minuten konzentrierten Leistung verdient mit 2:0 gewonnen. In Erinnerung bleiben wird von diesem Spitzenspieler aber wohl weniger das Ergebnis als vielmehr der von Salzburgs Torjäger Jonathan Soriano verschossene Strafstoß, der gefühlte zehn Meter über dem Tor landete und den spanischen Angreifer wochenlang zum Gespött der Fußballfans nicht nur in Österreich machte. Allgemein hat Salzburg unter dem neuen Trainer Roger Schmidt, der vom deutschen Zweitligisten SC Paderborn losgeeist wurde und zusammen mit dem neuen Sportdirektor Ralf Rangnick zum Garanten für große Erfolge auch auf internationaler Bühne werden sollte, noch nicht wirklich in die Spur gefunden. Neben der Heimpleite gegen Rapid leisteten sich die roten Bullen gegen den FC Admira und den SC Wiener Neustadt Unentschieden, die die Mannschaft in der Tabelle hinter die Wiener Klubs zurückfallen ließ. Dabei kann Salzburg die Saison nur noch mit dem Titelgewinn retten, nachdem der seit Jahren vergeblich angestrebte erstmalige Einzug in die Gruppenphase der Champions League auch diesmal auf überaus peinliche Art und Weise gegen die luxemburgischen Feierabendfußballer von F91 Düdelingen verspielt wurde.
Um die Chancen auf die Meisterschaft noch einmal zu verbessern hat Salzburg in den letzten Tagen vor Schließung der Transferliste Ende August noch viermal zugeschlagen. Dabei ließ vor allem Rangnick seine Kontakte nach Deutschland spielen und holte neben seinem ehemaligen Hoffenheimer Schützling Isaac Vorsah auch den slowenischen Junioren-Nationalspieler Kevin Kampl, der im Trikot des VfR Aalen in der neuen Saison mächtig für Wirbel gesorgt hatte, zu Red Bull. Außerdem soll der vom FC Metz für vier Millionen Euro geholte Linksaußen Sadio Mané das Angriffsspiel beleben, während das erst 15 Jahre alte norwegische Supertalent auf der gleichen Position eine Investition in die Zukunft darstellt.
Weil Geld keine Tore schießt, bleibt abzuwarten, ob die individuell noch einmal stark verbesserten Salzburger das Titelrennen gegen Austria und Rapid Wien gewinnen können. Dass die Wiener Klubs einbrechen, darf man nach den bisherigen Eindrücken aus dieser Saison nicht erwarten, sodass womöglich die direkten Duelle entscheidend werden könnten. Als nächstes steht dabei Ende September das Duell der Austria mit Salzburg an.