In den letzten Wochen war der österreichische Wettskandal immer wieder in den Medien breit vertreten. Allen voran wurden hier immer wieder die Namen von Dominik Taboga und Sanel Kuljic genannt. Nach dem es aber mehr als 20 weitere Verhöre gab, gibt es mittlerweile eine größere Anzahl an Schlüsselfiguren.
Ganz oben in der Liste stehen die Albaner Ilir N. und Arben T., die beide als die Drahtzieher in dieser Causa gelten. Ilir N. dürfte des Weiteren als Geldgeber und erste Kontaktperson zu Sanel Kuljic gelten. Neben Kuljic steht noch ein weiterer Komplize mit Johannes L., der ebenfalls als Vermittler zu diversen Spielern der österreichischen Bundesliga gilt.
Auch Dominik Taboga gilt neben Kuljic als weiterer Vermittler und Komplize, der ebenfalls mehrere Spieler in den oberen Spielklassen angesprochen haben soll. Als sechster im Bunde gilt Sulim D., der über Kuljic ins Spiel gebracht wurde und hier als Geldeintreiber fungiert haben soll. Sulim D. war auch unmittelbar in der Causa beteiligt, die den Fall Taboga und Kuljic ins Laufen gebracht hat. Ursprünglich war hier von Erpressung die Rede, ehe Taboga im Verhör gestand, in den Wettskandal verwickelt zu sein.
Zusätzlich zu diesen medial bekannten sechs Personen ermittelt das Bundeskriminalamt gegen weitere 26 Spieler der obersten drei Spielklassen im Zusammenhang mit manipulierten Spielen. Mit diesen Listen aus den unzähligen Verhören konnten die Behörden neuen Schwung in die Ermittlungen bringen.
Zusätzlich zu diesen 26 Spielern gibt es noch weitere fünf Personen, die zum engen Kreis der Verdächtigen zählen und somit auf der „schwarzen Liste“ mit insgesamt 37 Personen stehen. Bislang gibt es nur Gerüchte, aber das BKA geht davon aus, dass sich diese Liste in den kommenden Verhören noch ausweiten wird und die Namen sich noch weiter vermehren werden.
Ebenfalls suspendiert wurde der Leiter der Vorarlberger Nachwuchsakademie, der im großen Stil an der Manipulation beteiligt gewesen sein soll. Wie groß der entstandene Schaden bislang ist, konnte bislang durch die ermittelnden Behörden nicht bekannt gegeben werden. Klar ist aber, dass zwischen 2004 und 2013 nicht nur Spielergebnisse manipuliert wurden, sondern auch Wetten auf Elfmeter, Eckbälle oder Einwürfe im großen Stil manipuliert wurden.
Der letzte bekannte Fall dürfte das Spiel zwischen dem SV Grödig und dem SK Rapid Wien (Endstand 2:2) gewesen sein, in dem Taboga versucht haben soll, einen Elfmeter zu verursachen. Hier blieb es aber lediglich beim Versuch, da der Referee in einer strittigen Situation von eigentlich gerechtfertigten Strafstoß Abstand nahm.